von Meta und Johanna, Zille-Grundschule Friedrichshain
Hallo, ich bin eine Dose, in der Tomatensoße war. Reden konnte ich nicht, denn ich hatte ja keinen Mund. Eines Tages wurde ich an einen Mann verkauft. Dieser ist dann mit zwei nervigen Kindern und seiner schönen Frau an die Spree gefahren um dort ein Picknick zu machen. Ach so, ich muss euch ja auch noch sagen, wie ich heiße. Also ich bin Todo. Naja, gehen wir zurück zum Thema. Der Mann, ich glaube er hieß Frank, machte mich auf und probierte meinen Inhalt. Anscheinend fand er ihn sehr eklig, denn er machte so eine schreckliche Miene, dass ich erschrak. Gleich danach hat er meinen ganzen Inhalt in die Spree geschüttet. Frank hielt mich fest umklammert und suchte nach einem Mülleimer. Plötzlich kam einer der Jungs angerannt und schlug mich aus seiner Hand. Die Geschwister fingen an zu kicken. Der Vater schimpfte: „Gebt die Dose her. Sie kommt in den Mülleimer und wird recycelt.“ „Was ist das?“, quatschte ein Sohn dazwischen. „Sie wird geschmolzen, zermahlen…“ sprach Frank. Einer der Jungs schoss mich in den Mülleimer. Leider konnte ich nicht hören, was Frank zu Ende sprach, aber der Anfang klang sehr schrecklich.
Nach einer Weile fischte mich einer der Jungs wieder heraus und kickte mich in elegantem, hohen Bogen in den Fluss. „Glück gehabt, jetzt werde ich doch nicht recycelt“, dachte ich. Plötzlich kam ein Schiff, was so große Wellen machte, dass ich mit Wasser vollschwappte und untergluckerte. Unten, auf dem Grund, war es sehr langweilig. Ich kam auf die Idee, dass doch Fische in mir wohnen könnten, doch wie sollte ich sie das fragen? Ein paar Tage lag ich nun schon da. Einmal schwamm ein Fisch vorbei und sagte: „Du musst doch recycelt werden!“ Seitdem hatte ich Albträume. Recyceln fand ich sehr gefährlich. Nach einer Ewigkeit sah ich etwas Grünes. Es kam auf mich zu und plötzlich war alles dunkel. Weiße, spitze Dreiecke. Sie waren aneinandergereiht. Ich hatte große, große Angst. Das Blech von mir wellte sich. (So ist das eben, wenn Dosen zittern.) Ich schlotterte am ganzen Körper. Es war sehr gruselig, ihr hättet euch wirklich alle gefürchtet! Ein paar Fische waren auch in der Dunkelkammer. Sie blubberten: „Hilfe, wir sind gefangen!“ Andere aber riefen: „Ach, du meine Güte, das ist doch das Maul eines Krokodils!“ Ich wiederum fragte mich: „Was ist nur ein Krokodil?“ Anscheinend habe ich dann mit meiner scharfen Kante das Krokodil verletzt, und das tat so weh, das es aufschrie: „Auuutschsch!“ Dabei machte es sein Maul weit auf, so dass ich hinausgeschwemmt wurde. Und so ging die Reise weiter.
Plötzlich zog mich jemand an Land. Es war ein nett aussehender, freundlicher Junge. Er sagte: „Du bist aber eine lustige Dose, dich kann ich gut gebrauchen. Zum Glück habe ich dich entdeckt. Diese Umweltverschmutzer! Die müssen auch immer ihren Müll in die Natur schmeißen.“ Der Junge, der Markus heißt, wie ich erfahren habe, nahm mich mit nach Hause. Dort holte er aus seiner Schreibtischschublade einen Farbkasten und malte mich orange an. Er zeichnete mir grüne Augen, einen blauen Mund und gelbe Haare. Später, als ich getrocknet war, hat er mich zu euch ins Regal gestellt. „Aha, so war das, ganz schön spannend“, gab eine der anderen Dosen im Regal zu. „Ja, und jetzt habe ich viele Freunde, aber was will Markus eigentlich mit uns machen? Heute früh hat er gesagt, dass er eine Überraschung für uns hat.“
Am nächsten Tag kamen unheimlich viele Kinder zu Besuch. Sie feierten Markus Geburtstag und spielten den ganzen Nachmittag mit uns Dosen: Dosenwerfen, logisch! Wir hatten dabei viel Spaß, auch wenn ich einige Dellen abgekriegt habe. Hoffentlich feiern wir jetzt jeden Tag Geburtstag, aber was ist das überhaupt?…