Eine Reise auf dem fliegenden Teppich

©Mika Clemens – LIFEe.V.

Ziel und Inhalt

Geschichten erfinden und spannend niederschreiben ist das zentrale Thema des Kurses. Die Geschichte vom fliegenden Teppich, die im Mittelpunkt steht, ist thematisch weit genug gefasst, um allen Kindern für ihre Ideen und Fantasien Platz zu geben. Es wird nicht einfach drauf los geschrieben, die Geschichte wird geplant. Internetrecherchen sind vorgesehen, denn mit ihrem Teppich können sich die Figuren der Geschichte überall bewegen.
Zusätzlich zur Hauptaufgabe finden die Kinder weitere Schreibanlässe wie Bandwurmgeschichten, an denen sie im Team arbeiten, das Erstellen eines Profils als Schriftsteller/in und freie Geschichten, für die, die einfach nicht mehr aufhören wollen zu schreiben.
Die Geschichten werden mit selbstgemalten Bildern, Fotos aus dem Internet oder selbsterstellten Fotografien illustriert und in einem Buch auf der Plattform veröffentlicht werden. Ausgedruckt, können sie zu einem Buch gebunden werden.

Für wen geeignet?

Der Kurs eignet sich für Kinder der Klassen 5-6. Eine andere Variante der Geschichtenwerkstatt wurde mit Kindern der 3.-6. Klassen im Freizeit- und AG-Bereich durchgeführt. Sie ist als Geschichtenwerkstatt für den Freizeitbereich erhältlich.

Zeitlicher Umfang

Um die zentrale Aufgabe, die Geschichte vom fliegenden Teppich, bearbeiten zu lassen, benötigen Sie 10-14 Schulstunden. Wenn Sie die Kinder auch zu allen weiteren Angeboten der Geschichtenwerkstatt arbeiten lassen, kann das Projekt 36 Schulstunden und mehr umfassen.

Erfahrungen

Die Geschichtenwerkstatt wurde in verschiedenen Varianten und mit unterschiedlichen Gruppen an der Hunsrück-Grundschule und der Galilei-Grundschule in Kreuzberg durchgeführt.

Das Thema fliegender Teppich als zentrales Thema, ist durch Diskussionen und Abstimmungen von Kindern entstanden und hat sich als ein tragfähiges Dach für Geschichten von Mädchen und Jungen im Alter von 8 -13 erwiesen. Die wirkliche Geschichte vom fliegenden Teppich ist kaum bekannt. Wenn die Kinder Assoziationen entwickeln, dann zu 1001 Nacht, der arabischen Welt und Aladin mit der Wunderlampe. Aber auch dies gibt ihnen keine Richtung vor, es entstehen nur sehr wenige Geschichten, in denen Aladin eine Rolle spielt. Vielleicht wird durch das Thema erreicht, dass Kinder aus Familien arabischer und türkischer Herkunft sich kulturell angesprochen fühlen, denn auch Jungen der 6. Klasse, die nicht sehr flüssig schreiben konnten und Geschichten schreiben bislang nicht zu ihren Lieblingstätigkeiten zählten, blieben am Thema dran und präsentierten zum Abschluss ihre Geschichte – einer Geschichte, die oft auch etwas mit ihren Wünschen, Ängsten und Träumen zu tun hatte. Kinder, die die Heimatländer ihrer Familien noch nie gesehen hatten, nutzen den Teppich um dort hinzureisen, andere, die sich einsam fühlten, fanden in ihm einen neuen Freund.

Der Klassenlehrer einer 6. Klasse bemerkte erstaunt, dass das Medium Computer und die Arbeit in dieser speziellen Onlinewerkstatt die Kinder dazu veranlasste, ihre Texte wesentlich öfters anzugehen, durchzulesen und weiterzuentwickeln, als dies bei Arbeiten auf dem Papier jemals zuvor der Fall gewesen war.

Die Geschichtenwerkstatt vermittelt den Kindern und Jugendlichen das Gefühl, dass ihre Ideen und ihre Arbeit ernst genommen wird. Schon zu Beginn, werden sie als Schriftstellerinnen und Schriftsteller begrüßt. Sie entwickeln ihre Geschichte professionell, versuchen sie zu planen, recherchieren dazu im Internet, holen und geben sich Hilfe in einem Arbeitsteam, arbeiten am Computer. Die Ergebnisse werden in einem Onlinebuch präsentiert, können ausgedruckt und gebunden werden. So kann für eine 6. Klasse, die die Schule verlässt, ein tolles, persönliches Abschiedsgeschenk entstehen, auf das alle Beteiligten stolz sind.

Besonderheiten

In der Werkstatt finden Sie verschiedenen Möglichkeiten, die die Kinder zur Illustration ihrer Geschichten nutzen können. Sie wurden ebenfalls in diversen Gruppen erprobt.
Während jüngere Kinder oft mit einem in paint gemalten Bild zufrieden sind, haben die älteren meist das Gefühlt, nicht gut genug zeichnen zu können und ziehen ein Foto vor. Die Arbeit an der Illustration der Geschichten wird in der Regel als Entspannung vom Schreiben und Lesen betrachtet und kann schon beginnen, sobald die Geschichte in den Grundzügen steht. Es ist mit einer 6. Klasse möglich, tiefer in die Bildbearbeitung einzusteigen und die Kinder selbst fotografieren und Scenen stellen zu lassen. So könnte das Projekt parallel im Kunstunterricht durchgeführt werden.
Die ausgedruckten Bücher können gebunden werden, indem auf eine einfache, gut illustrierte illustrierte Anleitung einer Buchbinderei zurück gegriffen wird.