Als eines von sieben Fallbeispielen aus ganz Europa zeigt das eXplorarium, wie sich die „Digitale Agenda für Europa 2020“ verwirklichen lässt. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, die im September 2013 veröffentlicht wurde.

Das EU-Parlament hatte eine Studie in Auftrag gegeben, die am Beispiel von ausgewählten Projekten aufzeigen soll, wie sich die “Digitale Agenda für Europa 2020” im Zusammenspiel von regionalen, staatlichen und EU-Strategien umsetzen lässt: Internet, Digital Agenda and economic development of European regions.
Die Beispiele repräsentieren die möglichen Richtungen von Investitionen in den digitalen Sektor: elektronisches Gesundheitsmanagement, allgemeine Medienkompetenz, eLearning, Breitband-Netze und Einsatz von IKT in kleinen und mittleren Unternehmen. Die Beispiele haben in den Augen des EU-Parlaments bereits vorab bewiesen, dass sie ein hohes Potential an vertiefenden Einsichten bieten können, und wurden auch ausgewählt, weil wichtige Kontaktpersonen weiterhin erreichbar sind.

Eins der sieben Fallbeispiele ist das eXplorarium, das für den Bereich “eLearning” als europaweit vorbildhaft herausgestellt wird. Das eXplorarium repräsentiert für Deutschland auch die sinnvolle Anwendung von EU-Mitteln aus den Strukturfonds insgesamt.

In folgenden Bereichen hat das eXplorarium überzeugt:

  • In das Projekt wurden Lehrkräfte einbezogen und durch Coaching und Fortbildung unterstützt, die bisher der Nutzung von IKT eher fern standen. Gemeinsam mit ihren Schüler/-innen lernten sie, das Internet und digitale Medien als Lernwerkzeuge zu nutzen. Dadurch wurde das Humankapital an den Schulen, trotz der kurzen Projektlaufzeit, effektiv weiterentwickelt.
  • Die Unterrichtsangebote zielten auf eine komplette Veränderung der Lernmethoden hin, indem forschendes Lernen entwickelt und umgesetzt wurde. Dadurch wurden nicht nur die Fähigkeiten im MINT-Bereich, sondern auch im sprachlichen Ausdruck stark verbessert und die Lernmotivation wurde erhöht. Dies ist ein großer Beitrag zur späteren Beschäftigungsfähigkeit der Schüler/-innen.
  • Das Projekt fand in Brennpunktschulen mit einem hohen Anteil an Kindern nicht-deutscher Herkunft statt. Es war möglich, die Angebote für die verschiedenen Lerngruppen passend zu machen und vielfältige Ausgangslagen einzubeziehen. Zu erwarten ist deshalb, dass sich langfristig die sozialen Kosten reduzieren und der regionale Zusammenhalt wächst, wenn solche Projekte umgesetzt werden. Dazu trägt das bestehende Projekt-Netzwerk bereits bei.
  • Das Projekt ist positiv in regionale Strategien eingebettet. Es unterstützt die Umsetzung des eEducation-Masterplans, indem es Hardware-Verbesserungen mit neuen Lernstrategien verbindet. Alle Angebote sind Lehrplan-konform. Das Fortbildungsangebot „Advanced Multimedia Teacher“ ist offiziell anerkannt und kann für Lehrkräfte ein Anreiz zur Beteiligung am Projekt sein. Vor Ort wird auch mit anderen kulturellen Initiativen zusammengearbeitet.

Zum Schluss der Fallstudie wird dazu aufgefordert, einen nachhaltig wirksamen Rahmen zu schaffen, damit das Projekt auch langfristig wirken und sich ausweiten kann.

Das Mainstreaming von eLearning in den Schulen soll zu den Strategien gehören, die alle Staaten bis 2020 umsetzen (müssen).

Link zur Studie: http://www.europarl.europa.eu/committees/en/studiesdownload.html?languageDocument=EN&file=97930

Link zum Anhang (ausführliche Fallanalysen): http://www.europarl.europa.eu/committees/en/studiesdownload.html?languageDocument=EN&file=97988