Transatlantische Zusammenarbeit im eXplorarium

Im eXplorarium treffen sich Schüler/innen einer Klasse in einem virtuellen Kursraum. Besonders spannend ist jedoch der Austausch mit einer anderen Klasse, mit der man regelmäßig zum Gedankenaustausch zusammenkommt und die vielleicht unter ganz anderen Bedingungen in einem anderen Land lebt. So entstand an der 1. Gemeinschaftsschule Neukölln im Herbst die Idee zu einem Online-Austauschkurs mit den USA im Englisch-Unterricht.

Seit ein paar Monaten arbeiten nun zwei achte Klassen aus Neukölln mit Schüler/innen aus Arden in North Carolina in einem Kurs zusammen, alle mit zunehmender Begeisterung und Interesse für das Leben auf der anderen Seite des Atlantiks. Dank der persönlichen Verbindungen von Dr. Eric Hadley Denton, dem Lehrer an der Neuköllner Schule, einem gebürtigen Amerikaner, konnte in diesem Fall problemlos ein Kontakt zu Schulen in den USA hergestellt werden. Umgehend meldete sich Ali Parent auf seine Anfrage, eine Kollegin mit ersten Moodle-Erfahrungen. (Da Moodle als System von Schulen auf der ganzen Welt genutzt wird, lassen sich jedoch auch ohne vorherige Verbindungen, z.B. über die jeweiligen MoodleMoots, Kontakte knüpfen.) So entsteht momentan ein gemeinsamer Kurs, der von beiden Schulen mitgestaltet wird, zur beiderseitigen Anregung und Bereicherung. Wie diese Idee in die Praxis umgesetzt wird, darüber haben wir uns mit Dr. Eric Denton und Claudia Clemens unterhalten, der Dozentin, die den Kurs begleitet.

 

Erste Schritte

Petra Metz:

Im vergangenen Herbst ist die Idee zu dem Austauschkurs entstanden. Wie sah der der Einstieg in die gemeinsame Arbeit aus? Welches waren die ersten Schritte?

Claudia Clemens:

Als es um die Kursplanung ging, habe ich mir gedacht, dass den Kids hier in Neukölln, weil sie nicht viele englische Muttersprachler/innen kennen, wahrscheinlich am meisten ein direkter Austausch fehlt, um etwas aus der englischsprachigen Welt mitzukriegen und Gleichaltrige kennen zu lernen, die sich auch dafür interessieren, was sie schreiben. Ich dachte, das könnte eine gute Motivation sein und wäre ein tolles Projekt. Und mit einem explorarium-Kurs ließe es sich einfach realisieren: Ich schreibe nicht nur für mich, sondern für andere Menschen. Meine Texte interessieren jemanden, ich bekomme Feedback und Nachfragen.

Eric Denton:

Zuerst war ich skeptisch und dachte, es würde Monate dauern, bis wir damit starten können, aber schon nach 24 Stunden hatte ich eine Telefonnummer und eine eMail-Adresse von einer Lehrerin aus North Carolina, die sich für einen Austausch interessierte. Ich habe sie sofort angerufen und eine Woche später setzten wir uns an der Arbeit. Es war natürlich ein Idealfall, dass Ali Parent ihre gerade gewonnenen Moodle-Erfahrungen in die Praxis umsetzen wollte und sofort zugesagt hat. Wir haben den Kurs dann als virtuelles Austauschprogramm konzipiert und gemeinsam Themen herauskristallisiert. Gestartet sind wir mit über Hundert Jugendlichen in zwei Kursen, ca. 50 Schüler/innen hier, 60-70 waren es in den USA. Mittlerweile haben wir die Gruppen hier geteilt und auf die Hälfte reduziert. Seit dem neuen Halbjahr machen nur diejenigen mit, die sich wirklich interessieren, denn es hat sich gezeigt, dass nur dann ein sinnvolles Arbeiten möglich ist..

Claudia Clemens:

Nach ersten Überlegungen, was wir thematisch machen wollten und einigem Hin und Her, kamen uns Bedenken. Da habe ich dann gedacht, jetzt reicht’s. Ich mache jetzt mal ein paar Vorschläge, um danach konkret gemeinsam zu entscheiden, ob wir damit weiterarbeiten möchten. Wir haben dann die ersten Kursblöcke zusammengestellt, in denen es um „Daily life“ und „My neighborhood“ geht, und da kamen dann sofort positive Reaktionen. Die Kolleginnen und die Schüler/innen in den USA haben gleich verstanden, was sie machen sollen, ich brauchte keine Anleitung mehr dazu zu schreiben, sondern es war selbstverständlich. Und aus diesem Einstieg hat sich dann thematisch das Thema Migration / Immigration weiterentwickelt, ausgehend von Überlegungen der amerikanischen Schüler/innen, dass fast alle unsere Schüler/innen hier in Berlin einen Migrationshintergrund haben. Sie haben darüber nachgedacht, dass sie als Amerikaner/innen alle ebenfalls irgendwann eingewandert sind und dass sie dieses Phänomen, woher ihre Wurzeln stammen, einmal untersuchen wollten. Wir sind damit über den üblichen Anfang, das gegenseitige Kennenlernen, schon hinausgegangen und bearbeiten nun ein richtiges Thema, das auf die Initiative der beiden amerikanischen Kolleginnen zurückgeht. Eine der beiden, Wendy Solms, hat übrigens vorher noch nie mit Moodle gearbeitet, aber sie hatte bereits Erfahrungen im Unterrichten mit dem Computer und technikbegeisterte Schüler/innen, die sie unterstützen.

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Eric Denton:

Hier liegt generell ein Vorteil vom eXplorarium, dass wir als Lehrende auch im Team arbeiten können. Wir sind alle gleichberechtigt und haben hier in Berlin dank Claudia Clemens eine Doppelbesetzung im Kurs. Was vielleicht auch überraschend ist, die amerikanischen Schüler/innen hatten im vergangen Jahr den Schwerpunkt Deutschland und dieses Jahr den Schwerpunkt Islam, so dass sie sich wirklich besonders für unsere Situation hier in Neukölln interessieren. Wir hatten die Idee, uns gegenseitig die Feste vorzustellen, die wir feiern, und so haben sie die religiöse Seite sofort mitbekommen. Und das finden sie sehr spannend, mehr über das Andere zu erfahren. Interessant ist, dass Unterschiede zwischen den Lebensbedingungen registriert werden, aber es keine Ablehnung gibt, sondern eine Offenheit und ein Interesse an der Auseinandersetzung.

Es gibt natürlich auch Schwierigkeiten: Es ist kein fairer Austausch, in dem Sinne dass wir Englisch als Fremdsprache sprechen, während sie den Vorteil haben, dass sie uns in ihrer Muttersprache schreiben. Theoretisch sind sie viel fortgeschrittener als unsere Schüler/innen, schütteln alles aus dem Ärmel. Bei uns dauert es dagegen viel länger, wir müssen den Schreibprozess sorgfältig vorbereiten und aufbauen, bevor ein Austausch stattfinden kann. Das kann dann auch frustrierend sein, weil es so lange dauert. Die Schüler/innen wollten natürlich sofort chatten, SMS schreiben oder einfach Feedback erhalten, aber wir sind erst jetzt nach 2 Monaten soweit, dass wir es einsetzen. Andererseits stellen auch wir fest: auch native speakers machen Fehler, die die Kolleginnen ebenfalls korrigieren, aber wir stellen manchmal auch selbst die Fehler fest und das ist vielleicht eine kleine unerwartete Überraschung, dass auch andere in der Muttersprache nicht immer alles richtig machen.

Ich kann mir dieses Projekt nur sehr langfristig vorstellen, unsere Kolleginnen in den USA wollten sofort skypen, aber dazu sind wir noch nicht gekommen. Ob daraus dann einmal ein tatsächliches Austauschprogramm wird, in dem die Klassen sich gegenseitig besuchen, das muss sich zeigen, aber es wäre schön. Wir haben jetzt erstmal ein Jahr Zeit, in dem wir etwas ausprobieren können. Ich hoffe, das kann danach noch ein Jahr fortgesetzt werden.

Petra Metz:

Könnt ihr mit ein paar Beispielen beschreiben, wie ihr im Unterricht vorgeht? Was passiert konkret in den Stunden? Wie treffen sich die Schüler/innen auf der Lernplattform?

Eric Denton:

Anfangs haben die Kolleginnen in den USA bei dem Austausch an pen pals gedacht, an Brieffreundschaften zwischen zwei Schülern oder Schülerinnen, was ich von Anfang an abgelehnt habe. Aus zwei Gründen haben wir das paarweise Vorgehen nicht für sinnvoll gehalten: Zum einen weil unsere Schüler/innen sprachlich nicht mithalten können, aber auch weil eXplorarium uns ein Forum anbietet, in dem es um eine Mehrstimmigkeit geht, nicht nur um zwei, die sich zufällig austauschen. Es ist eben nicht nur ein Chat, wie unsere Schüler/innen anfangs dachten. Sie haben den Amerikaner/innen Mitteilungen geschrieben und festgestellt, dass sie nicht antworten und nicht online sind. Und dann haben wir gesagt, na ja, sie liegen wahrscheinlich im Bett und schlafen, denn sie wohnen in den USA und dort ist gerade Nacht. Damit fing es schon mal an, dass unsere Klassen überhaupt nicht erwartet haben, dass sie jetzt nicht zeitgleich in der Schule sitzen und dass sie sich auf eine andere Realität einlassen müssen. Aber genau das ist auch interessant, weil man ihnen sonst wahrscheinlich hundert Mal hätte erzählen können, wie die Zeitverschiebung ist, aber das hätte keine Bedeutung für sie gehabt, mittlerweile ist das klar.

Claudia Clemens:

Alle schreiben sich Mitteilungen, alle haben sich vorgestellt, ein Profil geschrieben und wenn sie wollten, ein Foto von sich hochgeladen. Das ist zum Teil auch begeistert aufgenommen worden. Es gibt ein paar dabei, bei denen habe ich das Gefühl, sie schreiben sich regelmäßig. Es gab mal eine Anfrage von den amerikanischen Schülerinnen, da hatte ein deutsches Mädchen etwas für sie Unverständliches geschrieben, halb auf Deutsch, halb Englisch und da habe ich dann mitgekriegt, dass sie in regem Austausch miteinander stehen. Da hat sich also schon ein bisschen was entwickelt, das ist aber noch sehr zart, was aber auch an dem Niveau der Schüler/innen liegt. Nicht alle Achtklässler/innen sind so wenig in der Lage, Englisch zu schreiben wie diese Gruppe.

Eric Denton:

Und auch selbstständig zu arbeiten, von sich aus etwas mitzudenken und etwas zu tun. Sie sind hier allerdings auf beiden Seiten sehr aufgaben- und lehrerorientiert. Ich bin darüber überrascht, denn ich dachte, sie hätten das Schreiben auch in der Freizeit tun können. Wir sind ja nicht an die Stunden in der Schule gebunden.

Claudia Clemens:

Ein paar wenige gucken von zu Hause aus, ob sie eine Mitteilung erhalten haben und antworten auch sofort, aber die meisten arbeiten nur in der Schule in den 2 Wochenstunden mit. Ich denke, das wäre in einer anderen Klasse nicht so, da haben wir schon mit schwierigsten Bedingungen zu kämpfen, aber trotzdem tut sich etwas.

Wir haben das so eingerichtet, dass sie nicht nur Aufgaben erledigen, die dann nur die Lehrerin oder der Lehrer lesen, sondern wir haben ganz viele Datenbanken benutzt und die Einträge mit den Schüler/innen vorbereitet, ehe sie es nach unserer Korrektur dann in die Datenbanken kopiert haben, während sie in den USA ihre Einträge direkt machen. Und dann gibt es die Kommentarfunktion und es können unten Fragen gestellt werden. Das wird auch genutzt, das haben wir jetzt zwei Mal gemacht, bei „My family“ und „My neighborhood“, wir haben viele Bilder hochgeladen, von dem Opferfest, von Weihnachten, von Neukölln. In den Fotogalerien kann man auch zu jedem Bild etwas schreiben und generell einen Kommentar zur Galerie abgeben, d.h. wir versuchen Features zu nutzen, in denen Kommunikation möglich ist. Wir haben noch nicht gleich zu Anfang Foren eingestellt, weil wir wussten, dass sie hier nicht funktionieren würden, weil fast kein Satz so ist, dass man ihn auf der anderen Seite gleich verstehen könnte, sondern wir erstmal ganz viel Hilfestellung geben müssen, was auch wieder vom Sprachniveau abhängt. Wenn das Niveau besser ist, dann kann man natürlich viel früher mit Foren anfangen. Und jetzt setzen wir das gezielt an ein paar Punkten ein. Unsere Schüler/innen beschäftigen sich z.B. gerade mit der Frage, was sie besonders an den amerikanischen Videos zur Immigration beeindruckt hat. Wir geben ihnen auf ihre Texte zunächst Feedback, damit sie leserlich sind und dann werden sie als Beitrag ins Forum kopiert, auf den sich die anderen dann melden können. Es gibt auch jetzt schon Ansätze zu einer richtigen inhaltlichen Diskussion, z.B. gibt es auch einen Aufruf, sich zu einer bestimmten Fragestellung zu äußern.

 

Thema Migration / Immigration

Petra Metz:

Über das Thema Migration wird in Deutschland seit Monaten hitzig diskutiert und Neukölln wird immer wieder als Beispiel herangezogen. Wie ging es den Schüler/innen dabei im Kurs? War es schwierig für die Neuköllner/innen sich darauf einzulassen?

Eric Denton:

Das Thema ist für sie kein Tabu und sie haben kein Problem, darüber zu sprechen, wenn sie wissen, dass es darum geht. Für sie ist es allerdings an sich kein Thema. Für die Amerikaner/innen ist es dagegen das Thema Nummer 1, wie das hier funktioniert. Aber sie hatten vorher kein Bewusstsein darüber, dass sie selbst alle Immigrant/innen sind und das war vielleicht auf ihrer Seite bis jetzt der größte Gewinn: Unsere Schüler/innen gehen mit einer Selbstverständlichkeit mit ihrer Herkunft und ihrer Vergangenheit um. In Amerika haben es die Familien einfach vergessen, woher sie kommen. Von unseren Schüler/innen haben sie gelernt, man muss das wissen, um darüber zu reden.

Claudia Clemens:

Was die Geschichte der amerikanischen Immigration angeht, da war erstmal nicht so ein großes Interesse da, das sind alte Bilder, das ist technisch nicht so beeindruckend, und es war auch schwer zu verstehen. Da mussten wir schon erstmal das Interesse wecken, denn es geht hier nicht darum, ein cooles YouTube-Musikvideo zu sehen, sondern um etwas anderes. Unsere Schüler/innen mussten sich zunächst mal in die Lage der Migrant/innen der damaligen Zeit versetzen. Dann haben jedoch viele ihre Gedanken und Gefühle zum Ausdruck gebracht, sie haben gesagt: „Ich könnte das gar nicht, auf so einem überfüllten Schiff ausreisen.“ „Wie haben die das denn damals gemacht? Wo sind die zur Toilette gegangen? Wo konnten die Kinder spielen?“ Über diese Fragen haben sie angefangen, sich hineinzuversetzen in die Situation. Auf amerikanischer Seite haben die Schüler/innen eine ganze Menge daraus gelernt über Zeiten, in denen Immigrant/innen gar nicht willkommen waren und es einen starken Rassismus gab. Dazu haben sie im Forum interessante Beiträge geschrieben, denn das hat sie ziemlich aufgewühlt und sie haben das sehr offen diskutiert und es gab die ganze Bandbreite an Positionen von einer totalen Offenheit für Immigration bis hin zu dem Wunsch nach stärkeren Regeln aus Angst vor Arbeitsplatzverlust usw. Ich hoffe, dass wir an ein oder zwei Punkten auch von Berlin aus in die Diskussion einsteigen können, weil es einen Aufruf von einer Schülerin gab, die darum gebeten hat, dass alle etwas zu ihrer Meinung sagen sollten.

Eric Denton:

Andererseits sind unseren Schüler/innen bei den Schilderungen der familiären Situation sofort die häufig zerbrochenen Familienstrukturen in Amerika aufgefallen, viele der Eltern leben getrennt und die Kinder in Arden haben deshalb zwei Zuhause. Unsere Schüler/innen haben das bemerkt und wissen nicht so recht, was sie damit anfangen sollen. Auch hier leben nicht alle in intakten Familien, aber es ist hier völlig unbekannt, dass man zwischen zwei Familien hin- und herswitcht. Jetzt müssen wir uns Gedanken machen, wie wir das in den Unterricht miteinbeziehen, so dass sie das verstehen können.

Barrieren überwinden und Möglichkeiten der Binnendifferenzierung finden

Petra Metz:

Welche Möglichkeit der Binnendifferenzierung bietet das eXplorarium im Austauschkurs? Wie geht ihr mit leistungsmäßig heterogenen Gruppen um?

Claudia Clemens:

Es ist eine ziemliche Schere mit der Sprache, manche unserer Schüler/innen können wirklich ganz, ganz wenig Englisch, andere dagegen können schon relativ viel, so dass wir da eigentlich mehr rauskitzeln könnten. Eine Möglichkeit, dies zu tun, soll z.B. sein, dass diese Schüler/innen ein Interview mit den Menschen aus ihrer Familie führen, die nach Deutschland eingewandert sind. Das soll dann mit unserer Hilfe übersetzt und für alle im Kurs veröffentlicht werden.

Eric Denton:

Wir haben hier an der Schule von Kolleg/innen die Frage gestellt bekommen: Warum nehmt ihr denn nicht nur die besten Schüler/innen? Mir dagegen war es wichtig, dass wir eine Unterrichtsmethode finden, die eine Differenzierung ermöglicht. Am Campus Rütli stehen wir am Anfang einer Gemeinschaftsschule, in der wir uns vorgenommen haben, mit heterogenen Klassen zu arbeiten, die sich bis zum höchsten Abschluss weiterentwickeln sollen. Ich wollte deshalb ausdrücklich gemeinsam mit guten und schwächeren Schüler/innen arbeiten und als wir die Gruppe geteilt haben, haben wir bewusst nicht nur die Besten genommen. Wir haben diejenigen ausgewählt, die wirklich mitmachen wollten und so gibt es schnellere und schwächere Schüler/innen, die wirklich enthusiastisch sind, die wir alle „mitgenommen“ haben.

Ich versuche jetzt meine Kolleg/innen zu überzeugen, dass das eXplorarium ein gelungenes Beispiel für einen binnendifferenzierenden Unterricht darstellt und dass man es systematischer verbreiten sollte. Das wäre eine bildungspolitische Aufgabe, die sehr sinnvoll wäre, damit die guten Anfänge, die beim Einsatz vom eXplorarium in unserer Grundstufe, in der ehemaligen Franz-Schubert-Schule, entstehen, dann auch in der Sekundarstufe I weiterentwickelt werden. Im Sinne einer Kontinuität stellt eine Gemeinschaftsschule dann auch eine Chance dar. Auf diese Weise können die Übergänge besser gelöst werden und eXplorarium ist die Lösung für mich.

Claudia Clemens:

Diese Kursidee ist ein guter Einstieg. Das könnte an jeder Schule genutzt werden. Wir hatten Glück mit den amerikanischen Lehrerinnen, denn es war wundervoll, wie wir gegenseitig die Initiativen aufgegriffen haben, als hätten wir alles immer vorher abgesprochen. Auch der Umgang mit technischen Problemen klappt ausgezeichnet, generell ist die Technologie nicht das Problem, denn in den USA ist das computergestützte Unterrichten viel verbreiteter. Man kann also eine Kooperation auch über die räumliche Distanz gut schaffen. Ich denke, es war wirklich sinnvoll, dass ich einfach irgendwann angefangen habe, da mal etwas einzustellen und wir nicht weiter diskutiert haben und alles immer komplizierter wurde. So war dann eine konkrete Grundlage geschaffen und wir haben vereinbart: Okay, nächste Woche geht es los. Selbst mit dem unterschiedliche zeitlichen Aufwand, in dem die Kurse in Deutschland und den USA durchgeführt werden, klappt das ohne Absprache sehr gut und hat sich einfach eingependelt. Die Klassen in den USA sind nur eine Stunde pro Woche im PC-Raum, dafür sind sie viel schneller. Da muss man einfach gucken, wie es läuft. Ich würde deshalb alle ermuntern, einfach mal in so ein Austauschprojekt reinzuspringen und etwas zu probieren. Wenn man wirklich längerfristig zusammenarbeiten will, dann muss man über diese erste Phase des gegenseitigen Vorstellens hinauskommen und braucht ein gemeinsames Thema oder eine Fragestellung, an der man zusammen arbeitet und forscht, aber an dem Punkt sind wir jetzt noch gar nicht angelangt. Bis dahin kann man schon mal ein halbes Jahr interessant gestalten und kleine Sachen aufgreifen, die sich ergeben und in denen man dann z.B. 2-3 Wochen das Thema Migration behandelt oder das Opferfest, da gibt es immer wieder Sachen, die auch anderen begegnen werden.

Kommentar aus Arden

Und was meinen die Kolleginnen in den USA zu diesem Austauschprojekt:

Wendy Solms, Lehrerin an der Valley Springs Middle School:

As for my feelings regarding this project? I’m proud of our students‘ ability to recognize and respect diversity. They have eagerly embraced this project: communicating about themselves, their families, neighborhoods, and heritage. Claudia’s envolvement has gotten them to research their own backgrounds and get an even bigger picture of how immigration has shaped our nation. I think what is surprising to them is the things they have in common with your students! When reading the profiles of the Berlin students, they would exclaim, „He likes the same kind of pizza that I do; I want to write to him.“ or… „They like rap music too?“ (We googled a couple of music groups they mentioned; the words were different, but the beat and intent were the same!) Your kids have the same problems with siblings wanting to copy them or constantly being underfoot…

They were impressed with the openness of your students – the sharing of reasons for being in Berlin, living conditions, job problems for the parents … our economy is always on the minds of everyone; the jobless rate affects everyone.